Diabetes
Reviews und wichtige Studien zu Diabetes
Eine eloquente Darlegung umfassender Argumente und der inzwischen hierfür bestehenden Evidenz zugunsten der Anwendung einer Kohlenhydratrestriktion zur Behandlung von Typ-2-Diabetes.
Feinman RD, Pogozelski WK, Astrup A, BernsteinRK, FineEJ, WestmanEC,AccursoA, FrassettoL, GowerBA, McFarlaneSI, NielsenJV, KrarupT, SaslowL, RothKS, VernonMC, VolekJS, WilshireGB, DahlqvistA, SundbergR,ChildersA, MorrisonK, ManninenAH, DashtiHM, WoodRJ, WortmanJ, WormN (2015): Dietary carbohydrate restriction as the first approach in diabetes management: Critical review and evidence base. Nutrition 31: 11-13
Eine Übersichtsarbeit, die diastolische Dysfunktion und Herzinsuffizienz bei Patienten mit Metabolischem Syndrom als die kardiale Manifestation von Insulinresistenz/Hyperinsulinämie interpretiert und zur Therapie auch die anerkannten Ernährungsempfehlungen für diese Stoffwechselsituation erläutert.
von Bibra H, Ströhle A, St. John Sutton M, Worm N (2017):Dietary therapy of heart failure preserved ejection fraction and/or left ventricular diastolic dysfunction in patients with metabolic syndrome. International Journal of Cardiology 234: 7-15
Im Vergleich zur historischen Anwendung uralter kohlenhydratrestriktiver Therapiekonzepte zeigt die folgende Insulinära mitsamt allen medizintechnischen Errungenschaften eine Zunahme von Typ-2-Diabetes und dem Risiko makro-und mikrovaskulärer Komplikationen. Erst ein neueres Verständnis für die Wichtigkeit der postprandialen Hyperglykämie-Kontrolle lenkt das wissenschaftliche Interesse wieder auf die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Vorteile kohlenhydratrestrikiver Ernährungsformen.
Lennerz BS, Koutnik AP, Azova S, Wolfsdorf JI, Ludwig DS (2021) Carbohydrate restriction for diabetes: rediscovering centuries old wisdom. J Clin Invest.;131(1):e142246,https://doi.org/10.1172/JCI142246
Diabetesremission durch Gewichtsabnahme: Die DiRECT-Studie untersuchte über 2 Jahre in 46 englischen Arztpraxen den Effekt eines multimodalen Therapiekonzeptes auf eine Diabetesremission unter Primärversorgungs-Bedingungen. Die 1-Jahres-Daten sind vielversprechend: Bei Gewichtsreduktion von mindestens 15 kg erfolgte eine Remission bei 86% der Patienten, für einen Gewichtsverlust von 10 –15 kg bei 56%. Die Erkrankungsdauer betrug höchstens 6 Jahre.
Lean MEJ, Leslie WS, Barnes AC, Brosnahan N, Thom G, McCombie L, Peters C, Zhyzhneuskaya S, Al-Mrabeh A, Hollinsgworth KH, Rodrigues AM, Rehackova L, Adamson AJ, Sniehotta FF, Mathers JC, Ross HM, McIlvenna Y, Stefanetti R, Trenell M, Welsh P, Kean S, Ford I, McConnachie A, Sattaar N, Taylor R (2018):Primary care-led weight management for remission of type 2 diabetes (DiRECT): an open-label, cluster-randomised trial. The Lancet 391:10120:541-551
Die TeLiPro Studie belegt die Chance relevanter Gesundheitsverbesserung sogar von langjährigen Typ-2 Diabetikern, die durch Blutzucker-Selbstmessung vor und nach dem Essen lernten, welche Lebensmittel ihnen guttun. Nach 12 Monaten waren durch diesesSelbstmanagement die Langzeit-Blutzuckerwerte, Gewicht, Blutdruck und die Lebensqualität entscheidend verbessert und die Diabetes-Medikamente deutlich verringert.
Qualitativ dieselben Verbesserungen,zusätzlich auch noch von Herzfunktion und Leistungsbreite, wurden in der Studie eines Rehazentrums für übergewichtige Typ-2-Diabetiker bereits nach dreiwöchiger Low-Carb Ernährung beschrieben. Die Vergleichsgruppe erhieltdie traditionell empfohlene kohlenhydratreiche, fettarme Kost, beide Gruppen absolvierten dasselbe moderate, aerobe Bewegungsprogramm, insgesamt ein partiellescross-over Design.
Die beeindruckenden Erfolge einer „very low carbohydrate/ketogenic diet“ (VLCKD) wurdenbei 262 Patienten mit Typ-2-Diabetes mit87 Kontrollpatienten unterdem üblichen Behandlungsansatz verglichen. Nach einem Jahr war in der Interventionsgruppe der HbA1C-Wert von 7,6 auf 6,3 gesunken und das Gewicht um 13,8kg reduziert. Der Bedarf für orale Antidiabetika bestand zunächst bei 60%der Patienten,dann bei30%. Eine Insulintherapie war bei 94% unnötig geworden, und dasbei deutlichen Vorteilen im Fettstoffwechsel, beim Serumkreatinin und dem Leberenzymen. Die Kontrollgruppe zeigte unveränderte Biomarker, Diabetesmedikation und Insulinverbrauch.